Black Friday in Kärnten
"Haben seit zwei Jahren keine Zuwächse mehr"

- WKK-Spartenobmann Raimund Haberl hat eine klare Meinung zum Black Friday.
- Foto: WKK/Daniel Waschnig
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
So steht es um den heimischen Handel: Experte Raimund Haberl erklärt, welche Meinung Kärntens Handel zum "US-Import-Rabatttag" hat, warum es keine Katastrophe ist, dass der 8. Dezember auf einen Sonntag fällt und welche Waren bevorzugt am Black Friday verkauft werden.
KÄRNTEN. Die Rabattschlacht ist im vollen Gange und erreicht am 29. November mit dem sogenannten "Black Friday" seinen Höhepunkt – Grund genug, um Raimund Haberl (Spartenobmann der WKK) drei Fragen zu stellen.
MeinBezirk: Wie steht es in Zeiten von Teuerung und Inflation um den heimischen Handel?
Der Einzelhandel hat zu kämpfen, seit Frühjahr 2022 haben wir keine realen Zuwächse mehr.
Das Weihnachtsgeschäft ist für viele in unserer Branchen die wichtigste Zeit im Jahr – den Auftakt bilden die Aktionstage Black Friday und der Cyber Monday. Vor 10 bis 15 Jahren haben diese Aktionstage bei uns keine Bedeutung gehabt. Durch die Globalisierung und das Internet usw. ist dieses Phänomen zu uns herübergeschwappt.
Welche Rolle spielt der Black Friday in Kärnten ?
Ich habe vor Kurzem mit einem Elektrohändler telefoniert, der sich seit zwei Wochen ausschließlich mit der Entwicklung von Werbesujets beschäftigt – die Konsumenten erwarten einiges. Er hat auch gemerkt, dass im Vorfeld die Frequenz zurückgeht, weil wirklich jeder auf diese Aktion wartet. Der Black Friday wird von vielen Händlern außerdem dazu verwendet, Ladenhüter loszuwerden.
Ist es eine Katastrophe für den Handel, dass der 8. Dezember heuer auf einen Sonntag fällt?
Die Bedeutung des 8. Dezember hat in den vergangenen Jahren zunehmend abgenommen. Das Verhalten der Konsumente hat sich geändert: Man wartet nicht mehr, bis der Fernseher kaputt wird. Sollte ein neuer Fernseher gebraucht werden, ist am nächsten Tag ein neuer da. Der 8. Dezember ist für den Handel wirtschaftlich gesehen der teuerste Tag im ganzen Jahr, weil Händler ja nicht nur Überstunden-Zuschlage zahlen müssen, sonderb auch einen Freizeitausgleich geben müssen. Das Offenhalten hat sich auch nur wirklich in Regionen gelohnt, wo wirklich ausreichend Frequenz ist.
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